Es wird heller, wärmer, grüner und schon scheinen die Hormone verrückt zu spielen.
Woher stammen eigentlich Frühlingsgefühle? Und gibt es sie wirklich?
Eines ist schon mal nicht abzustreiten:
Die Welt erneuert sich im Frühling. Alles beginnt zu grünen und blühen, viele Tiere bringen ihren Nachwuchs zur Welt. Da scheint es nur logisch, dass auch Menschen von Frühlingsgefühlen in lustvolle Wonne versetzt werden.
Viele Wissenschaftler gehen tatsächlich davon aus, dass Frühlingsgefühle existieren. Allerdings erklären sie diese nicht mit einem Anstieg von Sexualhormonen im Körper, sondern mit dem Schlafhormon Melatonin und dem Glückshormon Serotonin. Im Winter und der Nacht wird Melatonin von der Zirbeldrüse unseres Körpers verstärkt gebildet. Es macht uns schlapp und antriebslos, kurz: müde.
Bricht der Frühling an, steigen mit ihm Lichtintensität und Wärme. Die Folge: Unser Körper bildet weniger Melatonin, wir werden aktiver. Gleichzeitig wird die Produktion von Serotonin gesteigert, wodurch wir fröhlicher werden.
Sexualhormone hingegen beeinflussen unsere Emotionen im Frühjahr und damit unsere Frühlingsgefühle nicht. Männer erreichen ihre Maximalproduktion an Testosteron erst zu Beginn des Sommers, der Hormonhaushalt von Frauen ist überhaupt nicht abhängig von Jahreszeiten – zumal die meisten Frauen die Antibabypille nehmen und ihr Körper dadurch ohnehin keinem hormonellen Biorhythmus folgt. Dass es sich beim Wonnemonat Mai um eine Legende handelt, belegt auch die Geburtsstatistik: Ihr zufolge werden die meisten Kinder in der zweiten Jahreshälfte gezeugt.
Keine Frühlingsgefühle in der industrialisierten Welt? Also kein Lust-Maximum, aber zumindest ein emotionales Hoch?!
Einige Wissenschaftler widersprechen auch dieser Theorie der Frühlingsgefühle. Sie führen an, dass Kunstlicht und Heizungswärme auch im Winter für einen ausreichenden Gehalt an Serotonin im Körper sorgen. Hormonelle Frühlingsgefühle würden demnach nicht existieren. Andere Forscher wenden ein, dass sich der hormonelle Einfluss auf unsere Gefühlslage im Frühjahr lediglich verringert habe, Frühlingsgefühle gebe es dennoch.
Weitere Faktoren beeinflussen die Frühlingsgefühle im Lenz.Tatsächlich scheinen noch weitere Faktoren unser Empfinden im Frühling zu beeinflussen.
Wir erleben diese Zeit mit all unseren Sinne: Der Geruch von Gras und Moos weckt schon sehr früh Erinnerungen an vergangene Jahre und lässt die Vorfreude auf die warme Jahreshälfte steigen. Zudem bietet der Frühling viele optische Reize: Sonnenschein, Blumen und Tiere locken nach draußen, tiefe Dekolletés und stramme Waden kurbeln unsere Flirt-Bereitschaft – und damit unsere Frühlingsgefühle – an.
Quelle: Fem.com